Schweizer Monument - 25 Jahre Bau

Paxmal, das Friedensdenkmal in Walenstadtberg.

Oberhalb von Walenstadt errichtete Karl Bickel das Monument 1924-1949. Die linke Wand soll das irdische Leben darstellen: die Existenz, Entwicklung, Liebe und Fortpflanzung. Die rechte Wand ist dem spirituellen Leben gewidmet: den Erwachten, die sich abmühen und weiter wachsen.

Karl Bickel war ein Künstler,  er war sowohl Schweizer Maler, Bildhauer, Briefmarkenstecher für die Schweizer Post als auch Grafiker. Das Denkmal schuf er neben seiner Berufstätigkeit.

Geboren wurde er 1886 in Zürich, wo er im Zeichenatelier vom renommierten Künstler Paul Bleuer lernte und an der Kunstgewerbeschule studierte. Er eröffnete ein Atelier für Reklame und machte eine Studienreise nach Italien, um sich der Bildhauerei zu widmen. Er stand zwischen den Extremen der Monumentalität (Paxmal), Fernwirkung (Briefmarken) und Vereinfachung der Gestaltung (Reklame).

1913 erkrankte er an Tuberkulose, es bestanden kaum Aussicht auf Heilung. In dieser Zeit entwickelte er die Idee für das Paxmal.

1982 starb er.

Im Zentrum seiner Vision steht das Gedankengut der Gemeinschaft, verbunden durch gemeinsame Ideale. Das Werk ist dem «umfassenden, schaffenden und guten Menschen» gewidmet.

In der Zeit zwischen den Weltkriegen, der Industrialisierung, der Modernisierung und Umstrukturierung der Familien und Traditionen, waren viele Künstler auf der Suche nach dem Bündnis mit einem naturgemässen Leben.

Der Bau ist nur von Süden her zugänglich. Auf beiden Seiten ist die Idealvorstellung vom Lebensweg nach Karl Bickel in Mosaik festgehalten. Dieser Weg geht von Individuum, mit der Familie als Kern, über den Beitrag dieses Individuums hin zu einer funktionierenden und harmonischen Gesellschaft. Ferdinand Hodler, Johann Heinrich Pestalozzi und Carl Spitteler wurden als persönliche Vorbilder des Künstlers verewigt. Die Mosaikwände sind 6 Meter hoch und 16 Meter lang. Sie führen zum Tempelraum, hinter dem die Felswände des Churfürsten aufragen. Die Kalksteinwände wurden aus der Landschaft gewonnen und fügen sich entsprechend in diese ein.

Er schenkte das Monument 1966 der PTT, bei der er jahrelang angestellt war, wodurch er das Projekt finanzieren konnte. 50 Jahre später, 2016, schenkte das PTT das Monument der Karl-Bickel Stiftung, dass im Museumbickel Künstlern aus der Region eine regelmässige Plattform bietet.

Publiziert am 18.02.2019 / 16:42 von Mediabox Team