Grosses Glück in der Kleinen Freiheit

In diesem kleinen Zürcher Beizli kannst du dich für einige Stunden völlig frei fühlen und dabei erst noch richtig lecker essen und einen Cocktail schlürfen. Cristina von ganznett.com hat's ausprobiert.

Reinhard Mey sollte mal über die Bücher. Denn nicht über den Wolken, sondern über dem Central ist die Freiheit grenzenlos.

Autorin: Cristina Marie-Anne Maurer, Beitragsquelle: ganznett.com

Vom Central führt die Strasse hoch zum Haldenegg und eigentlich gibt es für Nicht-Studierende keinen Grund sich ins Grenzgebiet zwischen Kreis 1 und Kreis 6 zu begeben. Wer es trotzdem tut, landet nach der ersten Kurve direkt im Paradies. Und zwar nicht, weil er oder sie unters ratternde Tram oder eines der unzähligen Autos gekommen wäre.

Im kleinen Pärkchen in der Tramschleife stehen farbige Tischchen und ein zum Café-Restaurant umgebauter roter Schiffscontainer lädt zu Speis und Trank. Willkommen in der Kleinen Freiheit.

„Ursprünglich wollten wir mit dem Schiffscontainer umherziehen und eine ortsunabhängige Bar haben“, erklärt mir Dominik Vögele, der zusammen mit Fränzi Rüesch Geschäftsführer der Kleinen Freiheit ist. Doch im Frühling 2015 bekamen die Betreiber einen Fünfjahresvertrag und auch die Erlaubnis, den Schiffscontainer mit einem Pavillon zu erweitern.

Ein bunt gemischtes Publikum 

Dank diesem (er wurde im Herbst 2015 fertiggestellt) empfängt die Kleine Freiheit nun ganzjährig und bei jedem Wetter Gäste. Ein „stabiles Provisorium“, wie es Dominik Vögele nennt. „Zu uns kommen Studenten, Touristen, Quartierbewohner, Familien – wir wollen für alle zugänglich sein“, so Vögele. Dafür sprechen auch die moderaten Preise.

Zu essen gibt es Mezze (pro Mezze 4.50 Franken, Mezzeteller à 4 16 Franken) vom benachbarten Orient-Catering, Sandwichs (10 Franken) und Tomaten-Mozarella-Salat zum Selberbauen (10 Franken). Der Cappuccino (5 Franken) schmeckt ausgezeichnet. „Die Kaffee-Bohnen stammen aus einer Rösterei auf der Forch“, erklärt mir Fränzi Rüesch.

Einen Mauresque zum Apéro 

Zum Apéro empfiehlt mir Dominik Vögele einen Mauresque (Pastis mit Mandelsirup, 7.50 Franken). Auf einem schönen Tablett wird mir der Drink gereicht und ich suche mir ein Schattenplätzchen direkt neben Pfefferminzstauden, die mit ihrem Duft betören. Bienen summen, Menschen lachen, Trams rattern: Samstag, du kannst so friedlich sein!

Den Namen hat das blühende Beizli übrigens von einem seiner Gründer, der aus Hamburg stammt. Dort gibt’s die Grosse Freiheit. Was mich sofort ins Philosophieren bringt. Kann Freiheit überhaupt gross oder klein sein? Nach ein paar Schlucken Mauresque weiss ich: Der Freiheit sind menschliche Etikettierungen wie gross oder klein herzlich egal. Hoch über dem Central ist die Freiheit nämlich für einen Samstagnachmittag lang grenzenlos.

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Originalbeitrag: ganznett.com/2016/05/31/grosses-glueck-in-der-kleinen-freiheit

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